Schwere Glieder nach langer Reise

Bei ihrer Drittliga-Premiere in Lebach müssen die Damen des VfB Ulm noch Lehrgeld bezahlen.

Neuland haben die Volleyballerinnen des VfB Ulm am Samstag betreten. Nach vierstündiger Fahrt ins saarländische Lebach bestritt das Damenteam von Trainer Rainer Eichhorn erstmals in der Vereinsgeschichte eine Partie in der dritten Liga. Beim TV Lebach unterlag das ersatzgeschwächte Ulmer Team, das mit nur neun Spielerinnen angereist war, nach 75 Minuten mit 0:3 (20:25, 20:25, 19:25).
„Wir sind es bislang noch nicht gewohnt solch weite Strecken zu einem Auswärtsspiel zurückzulegen und dann noch Gas zu geben“, musste VfB-Libera Daniela Waldner zugeben, fügte aber gleich hinzu: „Trotzdem haben wir von Anfang an gekämpft und uns nicht vollkommen von den Lebacher Damen abschießen lassen.“ Gegen den Tabellendritten der vergangenen Drittliga-Saison startete der Aufsteiger aus Ulm in den ersten Satz nämlich sogar mit einer 12:7-Führung. Im Anschluss verpassten es die Gäste aber, die Chancen im Angriff zu nutzen und zu punkten, um den Vorsprung zu halten. Lebachs Defensive stellte sich auf die Ulmerinnen besser ein, und so sicherten sich die Gastgeberinnen den ersten Satz doch noch recht klar.

Der zweite und dritte Durchgang ähnelten sich: Ulm begann jeweils besser und spielte sich in Front, doch Lebach startete eine offensive Aufholjagd und punktete sechsmal in Serie. „Wir sind immer wieder rangekommen, aber haben es am Ende nicht geschafft, den Satz zu unseren Gunsten zu drehen“, analysierte VfB-Coach Eichhorn. Trotz stabiler Ballannahme um Libera Waldner und konzentrierter Defensive hatten die Ulmer Damen mehrmals das Nachsehen nach langen Ballwechseln. Lebach stand kompakt und war nicht aus der Ruhe zu bringen. Dagegen konnte der VfB häufig beim Aufschlag nicht den nötigen Druck auf den TVL ausüben und machte zu viele Eigenfehler. „Wir waren ein wenig nervös. In unserem Spiel haben auch Konstanz und die Absprache gefehlt“, sagt Waldner.

Auch wenn Ulm kein Satzgewinn gelang, war Coach Eichhorn nicht unzufrieden: „Die Mädels kämpfen bis zum letzten Ball. Diese Moral wird uns hoffentlich noch mit einigen Siegen belohnen.“ Positiv beeindruckte auch die neue VfB-Zuspielerin Carolin Ott, die noch bis zur vergangenen Saison in der unterklassigen Oberliga aufschlug. Die 19-Jährige verteilte konzentriert Pässe an ihre Mitspielerinnen und hielt gemeinsam mit dem VfB-Angriff die Ulmer Damen im Spiel. Alles zusammen macht Hoffnung, dass der VfB Ulm am Samstag im ersten Heimspiel gegen den SSC Bad Vilbel die ersten Punkte im Kampf um den Klassenerhalt einfährt.

Von Alexander Finck
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