Nach dem Sieg im Viertelfinale gegen die TG Biberach stand vergangenen Freitag das Pokal-Halbfinale gegen den Zweitligisten MTV Stuttgart an. Dies war nicht nur für viele Spielerinnen das erste Spiel gegen einen Gegner auf diesem Niveau, auch der bisheriger Co-Trainer Klaus gab dabei sein Coaching-Debüt. Bereits vor Spielbeginn fanden sich viele Fans beider Mannschaften ein und stimmten sich freudig und lautstark auf das kommende Spiel ein.
Die Ulmerinnen starteten hochmotiviert in den ersten Satz und waren sofort voll im Spiel. Durch druckvolle Aufschläge, starke Abwehraktionen sowie eine konstant gute Annahme, die flexible Angriffsoptionen ermöglichte, wurde den Zuschauern ein hart umkämpfter Satz auf Augenhöhe geboten. Die Halle kochte. Als der Satzball beim 24:23 schließlich auf dem Boden der Gäste landete, gab es kein Halten mehr. Die Halle tobte und für die Spielerinnen fühlte sich dieser Satzgewinn gegen den Favoriten aus Stuttgart bereits nach einem kleinen Sieg an.
Im zweiten Satz konnten die Motivation und der Siegeswille des ersten Satzes leider nicht gehalten werden. Mehr und mehr Eigenfehler auf Ulmer Seite, sowie konstant aufspielende Gäste aus Stuttgart führten zu einem deutlichen Satzverlust von 12:25.
Ganz anders der dritte Satz. Die Ulmerinnen fanden zunehmend ihr Selbstvertrauen wieder. Obgleich der Satz nicht gut startete (7:14), wurde dieser Rückstand durch viel Kampfesgeist, clevere Spielzüge und nicht zuletzt durch freche und erfolgreiche Zuspielaktionen auf 19:23 verkürzt. Eine sensationelle Aufschlagserie von Zuspielerin Hannah Kohn führte schließlich zum 23:24 und der zweite Satzgewinn war zum Greifen nahe. Doch die Gäste aus Stuttgart zeigten wiederrum ihre Klasse und gewannen auch diesen Satz durch einen wohlplatzierten Angriff für sich.
„Da kann doch noch mehr gehen!“ – dies war die Stimmung nach diesem knapp verlorenen Satz. Leider spiegelte sich diese Einstellung nicht auf dem Feld wieder. Ein schlechter Start, mehr und mehr Annahmefehler gegen die stark aufschlagenden Gegner und weniger Druck im Angriff konnten den Zweitligisten nicht ausreichend fordern und führten zu einem Zwischenstand von 9:20. Im Laufe des Satzes fanden die Ulmerinnen zunehmend zu ihrer Form zurück, verkürzten den Abstand auf 13:21 und mussten den Satz schließlich mit 17:25 an Stuttgart abgeben.
Stuttgart gewinnt somit verdient mit 3:1 gegen stark aufspielende Ulmerinnen. Trotz eines Unterschiedes von zwei Klassen war es ein Spiel auf Augenhöhe, in dem der Favorit aus der zweiten Liga gefordert und zur Freude der Heimmannschaft etwas geärgert werden konnte. Ein Dank geht an die zahlreichen tollen Fans für die lautstarke Unterstützung in der Halle!