Nachruf

Der VfB Schwarz-Rot Ulm trauert um Roland Schmidle. Er verstarb am 08.April 2025 im Alter von 85 Jahren im Kreise seiner Familie nach langer Krankheit. Roland Schmidle (geboren am 01.01.1940) hat den VfB Ulm als Fußballtrainer und technischer Leiter maßgeblich mit gestaltet und hunderte junge Sportlerinnen und Sportler für ihr Leben geprägt. Im vergangenen Jahr freuten sich er selbst  – und alle um ihn herum mit ihm –  sehr darüber, dass  er bei der 75-Jahr-Feier des Vereins im Rollstuhl im Bierzelt noch miterleben konnte, wie sein jüngster Sohn, Michael Schmidle, als heutiger VfB-Vorsitzender (seit 2023) die Festansprache hielt.

Roland Schmidle war Firmengründer des Ulm-Eselsberger Handwerksbetriebs „Schmidle Dachbau“ direkt in der Nachbarschaft des Sportgeländes. Sein Betrieb war über Jahrzehnte hinweg ein wichtiger Sponsor des Vereins und ist es seit der Übernahme durch seine Söhne weiterhin. Als finanzieller Förderer, als langjähriges Mitglied, aber vor allem auch mit eigener Hände Arbeit, als Ehrenamtler und „Überzeugungstäter“, hat Roland Schmidle den VfB Ulm Zeit seines Lebens tatkräftig unterstützt. Mit 16 Jahren war er in den VfB Ulm als Mitglied eingetreten (1956). Über 69 Jahre lang war er ununterbrochen treuer VfB-ler. Seinen jüngsten Sohn Michael meldete er bereits am Tag der Geburt als VfB-Mitglied an. Der VfB Ulm und Fußball gehörten zu seinem Leben.

Roland Schmidle hat selbst erfolgreich Fußball gespielt, bevor er ehrenamtliche Funktionen übernahm: Jugendleiter Fußball, Abteilungsleiter Fußball (1980 – 85), zehn Jahre Abteilungsleiter Fußball-AH, 25 Jahre technischer Leiter im Hauptverein (bis 1990).

Roland Schmidle hat mit seiner Ehefrau Karin drei Kinder großgezogen, er hatte sechs Enkelkinder. Hunderte von VfB-Fußballkinder hat er geprägt und trainiert. Dazu sagte er einmal:  „Fußball tut gut – weil man sich in eine Mannschaft einordnen muss. Da kann man dann selbst entscheiden – laufe ich oder bleibe ich stehen? Da gibt es kein Ich-ich-ich“.

Die Bilanz seiner Zeit als Jugendtrainer zog er so: „Ich habe die Jugendarbeit beim VfB Ulm Fußball als junger Mann übernommen mit drei Mannschaften und 56 Kindern. Drei Jahre später hatte ich das aufgebaut zu 13 Mannschaften mit über 300 Jugendlichen – das war ein großer Spielbetrieb an den Wochenenden! „.

Ein besonderes Highlight seiner Jugendtrainerzeit sind seine „Hoeneß-Brüder“-Erinnerungen. Oft schilderte er, wie die berühmten damaligen VfB-Kinder Uli und Dieter Hoeneß bei ihm Training waren und welch außergewöhnliches Talent in ihnen steckte. Roland Schmidle erzählte zuletzt für die 75-Jahre-Festschrift (2024)  des VfB Ulm, wie Uli Hoeneß Pfingsten 1964 den VfB Ulm in der D-Jugend zum Sieg in der Bezirksmeisterschaft gegen den SSV Ulm 1846 schoss (siehe Anhang unten). Das war Roland Schmidles legendärstes Fußballspiel als Jugendtrainer für den VfB Ulm.

Schöne Erinnerungen für zahlreiche VfB-Familien bleiben bestehen mit den vielen Geschichten und Erlebnissen aus Roland Schmidles Zeit als AH-Chef. Jahr für Jahr organisierte er die traditionellen Busreisen durch Europa für die AH-Familien. Sie besuchten fast alle europäischen Hauptstädte, Jahr für Jahr. Dazu erzählte er für die Festschrift 2024: „Es gab nur diese Regel: Kinder bleiben daheim bei Oma und Opa, Tanten oder Onkeln. Da haben sich alle drauf gefreut – die Kinder wie wir Eltern.“.

Ehrenamtliche Arbeit zusätzlich zur Betriebs-und Familienarbeit, an den Abenden und an den Wochenenden – das gehörte zu seinem Alltag. Erst mit über 60 Jahren beendete er seine ehrenamtliches Engagement beim VfB Ulm. Aber er tat das nicht, um mit Ehrenamt ganz aufzuhören. Im Gegenteil. Er trat in die Fußstapfen seines Vaters Karl, der 1946 als einer der ersten Ulmer nach dem Krieg in den Sozialverband VDK eingetreten war. Roland Schmidle übernahm über mehrere Jahre hinweg den Vorsitz des VDK- Kreisverbandes Ulm.

Beim VfB Eselsbergfest 2022 sagte er mit einem breiten Lachen im Gesicht: „Also ich habe mich nie gedrückt vor ehrenamtlichen Tätigkeiten“.

Der VfB Ulm ist Roland Schmidle zu großem Dank verpflichtet. Wir werden ihn stets in ehrender Erinnerung behalten. Seiner Familie danken wir für die Unterstützung des Ehrenamts ihres Ehemanns und Vaters. Wir wünschen den Angehörigen von Herzen Kraft und Trost für die nächste Zeit. Nach dem Wunsch der Familie findet die Trauerfeier im engsten Kreise statt. Ruhe in Frieden, Roland!

 

RSchmidleVfBFestschrift2024