Nachdem wir uns mit einem anstrengenden Trainingstag auf unser Ziel Aufstieg in die 3. Liga vorbereitet haben, wurde dieses Ziel unverhofft noch vor Antreten erfüllt. Durch das Zurückziehen der Meldung der Gummibärchen 2 aus Karlsruhe, wurde uns das Nachrücken in die 3. Liga angeboten. Ohne eine Sekunde zu zögern nahmen wir diese Herausforderung natürlich an.
Also änderte sich die Zielsetzung erstmal auf einen souveränen Klassenerhalt in der 3. Liga. Nach knapp 3-stündiger Fahrt sollte unsere Mission auch direkt mit dem ersten Spiel gegen die Himmelsstürmer aus Kassel beginnen.
Nach einem intensiven Aufwärmprogramm und dem Einstimmen auf das Spiel waren wir richtig heiß endlich zu zeigen was wir können. Und trotz einem richtig guten Start in das Spiel mussten wir uns den Himmelsstürmern mit 11:15 geschlagen geben. Dieses Ergebnis war natürlich erstmal ein Dämpfer für uns und das Erreichen unseres Ziels. So stand für uns erstmal das Zuschauen auf dem Plan. Während wir uns also für die anstehenden Spiele stärkten, schauten wir wie sich unsere beiden weiteren Kontrahenten: TriSa und Südsee im direkten Vergleich schlagen. Am Ende war es ein deutlicher Sieg für das Team Südsee aus Konstanz.
Deshalb stand für uns die Pflicht fest, wir müssen den nächsten Gegner TriSa auf jeden Fall schlagen, um uns die Chance auf das Weiterkommen ins Halbfinale zu erhalten. Und so bereiteten wir uns nochmal intensiv auf das Spiel vor und machten uns vorher mit dem klassischen Ulmer „Anfeuern“ heiß auf das Spiel. Das Spiel entwickelte sich dann genau nach unseren Vorstellungen. Unsere Abstimmung untereinander wurde wesentlich besser und jeder von uns konnte durch eine richtig starke Leistung deutlich zeigen, dass wir mit Recht in der 3. Liga antreten dürfen. Nach 45 Minuten stand dann das Ergebnis 15:9 zu Buche.
So verließen wir den Platz mit einer starken Leistung als Sieger und waren nun wieder zum Zusehen verdammt. Wir schauten wie sich unsere beiden direkten Konkurrenten um die oberen Plätze in der Gruppe ein starkes Match lieferten, welches Team Südsee am Ende mit 15:11 gegen die Himmelsstürmer gewinnen konnte.
Kaum war die Schlusssirene ertönt begannen die Ulmer, also vor allem Torsten, damit zu rechnen. Es wurden die wildesten Vermutungen und Theorien aufgestellt, wie wir uns das Weiterkommen noch sichern können. Am Schluss gab es einige mehr oder weniger realistische Szenarien! Dennoch hatten wir es noch in der eigenen Hand. Um schlussendlich ins Halbfinale vorzurücken mussten wir die, aus unserer Sicht favorisierten Südseer aus Konstanz mit einer Differenz von mindestens 5 Punkten schlagen. Dass dieses Resultat mehr als anspruchsvoll wird, war uns allen von vorne herein klar. Trotzdem wollten wir uns nicht kampflos geschlagen geben.
Und so begann die Vorbereitung auf das Spiel auch. Wir machten uns konzentriert und intensiv im gesamten Team warm. Kurz vor dem Spiel und nach der taktischen Besprechung stimmten wir uns mit unserem „Anfeuern“ auf das Spiel ein. Bis zur letzten Sekunde vor Beginn des Spiels war die Anspannung deutlich zu spüren, doch war diese mit dem ersten Pull komplett verflogen. Trotz verlorenem Scheibenflip, starteten wir zu unserer Freude mit der Defense! Wir spielten uns von Anfang an in einen Rausch. Jeder Einzelne war voll konzentriert und zeigte seine beste Leistung bis dahin. Aus diesem Grund konnten wir uns direkt einen knappen Vorsprung erarbeiten und diesen durch den Gewinn des Punktes zur Halbzeit ausbauen. Bis zum Schluss war das Spiel von Spannung geprägt und jeder Punkt hart umkämpft. Zum Ende des Spiels lautete der Score 14:10 und wir waren mit der Offense dran und das Ziel zum Greifen nahe. Dann war es soweit, auf die Pflicht sollte die Kür folgen. Wir holten uns den letzten und entscheidenden Punkt zum 15:10 und bejubelten überschwänglich das für uns so unglaubliche Weiterkommen, mit der nötigen 5-Punkte Differenz, welches wir aber leider mit einem hohen Preis bezahlen mussten, weil Conni sich im letzten Punkt eine Fußverletzung zugezogen hatte. Dem Team aus Konstanz wurde durch unseren Jubel erst bewusst, dass dieses Ergebnis wohl etwas mehr als nur ein Sieg war. Denn es stand fest, dass wir als Gruppenerster weiterkommen und die Himmelsstürmer bei einem Sieg über TriSa ebenfalls die nächste Runde erreichen würde. Genau dies sollte passieren. So stand das Ergebnis der Gruppenphase fest:
Parallel wurde in einer anderen Halle der Pool B ausgespielt, welcher ergab, dass wir eine Revanche für das letztjährige Finale bekommen sollten. Wir treffen im Halbfinale nämlich auf die PrinzHessinnen aus Frankfurt, die uns letztes Jahr im Finale knapp schlagen konnten.Um diesen letztendlich so unfassbar erfolgreichen Tag ausklingen zu lassen gingen wir zum nahegelegenen Italiener essen. Um die Strapazen des Tages zu überwinden und die Kraftreserven wieder aufzufüllen, genügte dem einen oder anderen Ulmer Spieler zwar nur die Kombination aus zwei Gerichten: Pizza und Nudeln, aber das hatten sie sich auch verdient. Nach dieser Stärkung begaben sich alle Ulmer in die Schlafhalle, welche wir als erstes Team beziehen und uns so ein paar Kabinen sichern konnten.
Bevor dann alle ins Bett gefallen sind, stimmten wir uns per gemütlicher Videoanalyse auf den kommenden Tag ein.
Gemäß dem Motto: „Der frühe Vogel fängt die Scheibe“ waren wir das erste Team am Frühstücksbuffet und konnten sogar mit dem so begehrten Lachs in den Tag starten. Nachdem alle sich fertig gemacht haben traten wir den Weg in die Spielhalle an. Kaum angekommen wärmten wir uns auf und bekämpften effektiv unseren Muskelkater und unsere persönlichen WehWehchen. Direkt nach dem „Anfeuern“ startete das erste Halbfinale des Tages gegen die PrinzHessinnen mit ihren bunten Tütüs. Mit voller Konzentration und vollem Einsatz konnten wir uns von Anfang an absetzen und das Spiel mit einem komfortablen Vorsprung bestreiten. Bis zum letzten Punkt ließen wir nicht locker und revanchierten uns für die Finalniederlage mit einem 15:7. Wir hätten wohl selbst nicht mehr damit gerechnet, dass wir nach der Niederlage im ersten Spiel das Finale erreichen würden. Aber wann hat sich rechnen mehr gelohnt als an diesem Wochenende?
Nun stand eine längere Pause für uns an, die erstmal vom zweiten Halbfinale ausgefüllt wurde. Während wir es uns auf der Tribüne gemütlich gemacht haben, konnten wir unsere möglichen Finalgegner beobachten. Dieses Halbfinale wurde zwischen den Himmelsstürmern und Hakuna Matata aus Frankfurt ausgespielt. Es entbrannte eine sehr spannende Paarung, welche die Himmelsstürmer am Ende mit 13:10 für sich entscheiden konnten.
Das bedeutete für uns, dass dieser Sonntag noch eine zweite Möglichkeit bot, uns zu revanchieren. Nach einer gefühlt ewig dauernden Pause bereiteten wir uns ein letztes Mal für dieses Wochenende auf ein Spiel vor, auf das Finale!!! Nachdem wir die Müdigkeit in unseren Muskeln beseitigt hatten wollten wir uns noch heißer auf das Spiel machen! Dieses Mal stand nicht nur eine Runde „Anfeuern“ an, sondern Zwei! Dadurch waren wir direkt auf das Spiel eingestimmt und fanden von Beginn an in das Spiel. Die ersten Punkte gaben noch keinen Favoriten preis. Diese Rolle übernahmen wir dann, aber im weiteren Verlauf. Wir konnten uns ein bisschen absetzen und diese Führung bis in die Schlussminuten halten. Nach Ende der Spielzeit stand fest, die entscheidende Punktzahl sollte durch das Cap-One 14 betragen. Dann war es beim Stand von 13:12 soweit. Wir konnten uns bis zur Endzone durchspielen und es folgte der finale Spielzug: Samu hat an der Endzone die Scheibe, sieht wie Niko sich an der Seitenlinie freiläuft und spielt einen für ihn charakteristischen Push-Pass in die Endzone, welchen Niko zum Gewinn der 3. Liga sicher zum 14:12, fangen konnte.
Alle Ulmer sprangen auf und jubelten wie schon am Vortag über den für unmöglich geglaubten Sieg. Es bildete sich eine Traube aus Ulmer Spielern die sich und ihre Leistung mit ihrem neuen Cheer feierten. Die goldene Regel hatte sich mal wieder bestätigt: Man verliert in einem Turnier nicht zwei Mal gegen den selben Gegner.
Nach einigen Teamfotos und gegenseitigen Lobeshymnen gingen die Ulmer in die Kabine und feierten ihren Sieg mit einer Sektflasche, die zwischen den Spielen von zwei erfahrenen Aufsteigern in weiser Voraussicht an einer Tankstelle besorgt wurde. Dabei muss man für das Finale die unglaubliche konditionelle Leistung unserer Mädels hervorheben, die das letzte Spiel nahezu durchgespielt haben und ohne die dieser Erfolg nicht möglich gewesen wäre. Zudem sind auch noch unsere treuen Fans zu erwähnen, die uns praktisch zum Sieg getragen haben! Danke, dass ihr uns trotz der langen Wartezeiten die Treue gehalten habt!
Eure Ulmer, Niko, Andi, Annika, Carina, Conni, Samu, Tanja, Tobi, Torsten